Donnerstag, 7. März 2013

Neue Hilfe bei Asthma: Kombipräparat SMART umstritten

Die meisten Asthma-Patienten müssen heute zwei unterschiedliche Inhalatoren verwenden: Der eine enthält ein Kortison und wird täglich verwendet um die geschädigten Bronchien zu heilen und eine Abschwellung zu erzielen, die sonst zu Atemproblemen führen würde. Kortison wirkt zudem auf die Entzündungszellen ein und hemmt ihre Aktivierung, so dass die Atemwege weniger empfindlich auf Reize von außen reagieren. Zusätzlich tragen viele Asthmakranke einen zweiten Inhalator mit sich, der ein sogenanntes Beta-2-Sympathomimetikum enthält. Dabei wird zwischen kurzwirksamen Medikamenten wie Salbutamol oder Fenoterol und langwirksamen Medikamenten wie Salmeterol und Formoterol unterschieden. Erstere werden nur bei akuten schweren Asthmaanfällen eingesetzt, zweitere als zusätzliche Dauertherapie neben dem Kortison.

Neues Kombipräparat führt Formoterol und Kortison zusammen

Seit einigen Jahren arbeitet die Lungenmedizin nun an einem Kombipräparat namens SMART: Dieses hübsche Kürzel steht dabei für Single Inhaler for Maintenance and Reliever Therapy. Dabei handelt es sich um einen Inhalator, der ein Kombipräparat aus dem Kortikoid Beclometson und dem Medikament Formoterol enthält, das zu den langwirksamen Beta-2-Sympathomimetika gehört. Eine neue Zerstäubertechnik sorgt dafür, dass die Partikel auch in die Randbereiche der Lunge gelangen und so eine besonders große Wirkung erzielen.

SMART Inhalator

Werbebild von symbicort.co.nz

Bislang bestand bei SMART jedoch das Problem der Medikamentenmenge, die bei diesem einen Präparat höher lag als bei zwei einzelnen Präparaten. Nun hat das Medical Research Institute of New Zealand jedoch eine Lösung gefunden: Die Forscher ersetzten das Beclometson durch das vergleichbare Kortikoid Budesonid, von dem eine geringere Dosierung notwendig ist. Das neue Kombipräparat SMART könnte nun die Zulassung auf dem Massenmarkt erhalten und somit Asthmapatienten ermöglichen, nur noch ein einziges Präparat zu nutzen.

SMART nicht für jeden geeignet

Nicht alle Lungenforscher sehen SMART positiv. So sollte dieses Präparat nur von Menschen genutzt werden, die sich selbst zuverlässig kontrollieren können und genau wissen, wann sie eine zusätzliche Dosis Formoterol benötigen. Das Problem liegt in der Wirkung der Beta-2-Sympathomimetika: Sie wirken nicht nur bronchienerweiternd, sondern regelrecht aufputschend. Gerade Asthmatiker, die Ausdauersportarten betreiben, nutzen Formoterol und andere Medikamente häufig zur zusätzlichen Leistungssteigerung und geraten in eine Abhängigkeit. Würden sie SMART-Präparate ähnlich häufig einnehmen, käme es zu einer Überdosierung mit Kortison. Insofern müssten Ärzte gut darauf achten, wem sie das neue Kombipräparat verschreiben.

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