Donnerstag, 21. Februar 2013

Magenparasit als Impfstoff gegen Asthma

Forscher sind auf der Suche nach einem Impfstoff gegen Asthma möglicherweise fündig geworden. Der Parasit Helicobacter pylori, der im menschlichen Magen für Entzündungen und sogar Krebserkrankungen verantwortlich ist, kann möglicherweise an anderer Stelle eine positive Wirkung entfalten. Dies ergaben Forschungen am Institut für Molekulare Krebsforschung der Universität Zürich.

Infektion mit Helicobacter schützt vor Asthma

Der Knackpunkt: Nur wenn sich erwachsene Menschen den Parasiten Helicobacter pylori zuziehen, kann es zu schweren Magenproblemen bis hin zur Krebserkrankung kommen. Wird der Keim jedoch bereits von der Mutter auf das Baby übertragen, lernt der junge Körper damit zu leben. Im Grunde wachsen Kinder dann mit einer permanenten Helicobacter Infektion heran, die sie jedoch nicht stört - im Gegenteil, der Parasit wirkt sogar als natürlicher Asthmaschutz, da er aktiv gegen asthma-auslösende Substanzen wie Pollen und Hausstaubmilben vorgeht.

Die Forscher weisen in ihrer Studie darauf hin, dass Helicobacter noch bis vor 50 Jahren sehr weit verbreitet waren und praktisch jeder mit dem Parasit im Körper aufwuchs. Erst durch die stark gestiegenen Hygienemaßnahmen in der westlichen Welt wurde ihm der Garaus gemacht - mit gleich zwei negativen Folgeerscheinungen: Wer nicht als Baby schon mit Helicobacter aufwächst und sich den Parasiten als Erwachsener zuzieht, muss mit schweren Magenerkrankungen rechnen. Und zweitens: Die Zahl der Asthmafälle in der westlichen Welt sind stark gestiegen.

Übertriebene Hygiene Grund für Asthma-Erkrankungen

Nicht zum ersten Mal wird angenommen, dass die heutigen häufig übertriebenen Hygiene-Maßnahmen bei Babys und Kleinkindern im Zusammenhang mit der steigenden Zahl der Asthma-Erkrankungen in den Industrienationen steht. Auch die Wissenschaftler in Zürich bestätigen diese These: Durch die extreme Hygiene und Antibiotikabehandlungen schon bei kleinen Kindern, ist Helicobacter fast vollständig ausgerottet worden. Dadurch ging auch der natürliche Schutz vor Asthmaerkrankungen verloren, den der Parasit im Körper bot.

Baby impfen

Wie sieht nun eine Lösung aus? Kleine Kinder wieder häufiger im Dreck spielen lassen, ist wenig zielführend. Stattdessen setzen die Forscher nun darauf, Helicobacter als Impfstoff zu entwickeln, mit dem kleine Kinder demnächst gegen Asthma geimpft werden sollen. Erste Tests mit Mäusen zeigten positive Resultate. Möglicherweise können bereits in zwei bis drei Jahren zum ersten Mal Kinder aus Allergiker-Familien geimpft werden, bei denen das Risiko, an Asthma zu erkranken, besonders hoch ist.

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